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Anfertigung einer Zielpuppe für den Bogen

Anfertigung einer Zielpuppe für den Bogen

Seit jeher verstehen es die Hirschfurtener Recken vortrefflich, mit dem Bogen umzugehen. Pfeil um Pfeil wird in den harten Übungsstunden abgeschossen – bis die Finger bluten! Schnelligkeit und vor allem Zielgenauigkeit sind dabei von enormer Wichtigkeit. Aus diesem Grunde werden nach traditioneller Hirschfurtener Methode „Zielpuppen“ angefertigt. Auf dass unsere Schützen den Gegner mit nur einem Streiche nieder zu strecken vermögen!

Zunächst benötigt man folgendes Material:

  • 3 Jutesäcke
  • Sehr festes Garn (z. B. Polstergarn)
  • 1 stumpfe Wollnadel
  • Stroh oder Heu
  • 1 Ständer

zielpuppe

Die Anfertigung

Stroh ist leicht, doch gibt auch dieses irgendwann der Schwerkraft nach. Die Puppe gleicht in diesem Falle eher einer Birne denn einem ernstzunehmenden Gegner. Daher empfiehlt es sich, „Kammern“ zu nähen.

Zu diesem Zwecke beginne man damit, zwei der Jutesäcke mit einer Mittelnaht zu versehen. Diese beiden Jutesäcke werden den Körper des Gegners, also dessen Vorder- und Rückenansicht darstellen.

Sodann fülle man beide Jutesäcke bis zur Hälfte mit Heu. Die Menge richtet sich nach der gewünschten Leibesfülle des imaginären Gegners.

Eine Quernaht verhindert das oben angedrohte Verdünnisieren des Strohs im oberen Teil der Puppe.

Nun sind die unteren Hälften der Puppe zu befüllen.  Eine abschließende Naht verhindert ungeplantes Austreten des Strohs.

Da am Ende ja ein Körper entstehen soll, näht man die beiden Jutesäcke an einem der kurzen Enden zusammen. Dies stellt gewissermaßen die Schulterpartie dar.

Wenn man die Puppe nun auf einen entsprechenden Ständer stellt, so eignet sie sich bereits jetzt als Zielscheibe. In Hirschfurten ist es jedoch üblich, dem Gegner ein Gesicht – oder zumindest einen Kopf zu geben.

Hierzu schneide man den dritten Jutesack mindestens in der Mitte durch (ggf. reicht auch ein Viertel; der Kopf unserer Musterpuppe ist doch zunächst etwas monströs geraten, so dass vehementes nachnähen vonnöten war). So genau wie möglich näht man nun einen Kreis in dieses Jutestück. Eine Öffnung zum Befüllen sollte man nicht vergessen. Nach dem Befüllen des Kreises wird eben jene Öffnung verschlossen. Die unbefüllten „Öhrchen“ die durch das Nähen des Kreises übrig geblieben sind können nun eingerollt und an den Kopf drangenäht werden.

Es empfiehlt sich, den Kopf auf den Torso zu nähen, wenn dieser auf dem Ständer steht, dann kann er direkt derart fixiert werden, dass der Gegner erhobenen Hauptes seiner Malträtierung entgegensieht.

Tipp: Manche Schützen schießen ganz besonders gut, wenn man der Puppe ein grimmiges Gesicht verpasst oder sie sogar mit einem Wappenrock des Feindes antut.

bogen zielscheibe

 

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